Antidiskriminierung - Veranstaltungsbedingungen für die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH präzisieren

Antidiskriminierung - Veranstaltungsbedingungen für die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH präzisieren

Gespeichert von BSstabil am 10 von 50 Unterstützern 3 Kommentare
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Recht, Sicherheit und Ordnung

Die Stadt Braunschweig bekennt sich in ihrer Satzung zu Vielfalt und Antidiskriminierung. Die aktuellen Nutzungsbedingungen für Veranstaltungsstätten wie Stadthalle und Volkswagen-Halle erlauben es der Betreiberin, ein Statement gegen Diskriminierung und für Demokratie zu setzen. Dies ist wichtig, jedoch sollten die Bedingungen präzisiert werden, um klarzustellen, welche Diskriminierungsformen zur Ablehnung der Nutzung führen können.
Ein konkreter Anlass ist das „Eisbeinessen“ des Technikervereins Braunschweig. Diese Veranstaltung steht ausschließlich Männern offen, was klar gegen das Prinzip der Gleichberechtigung verstößt. Zudem werden verbreitet diskriminierende Inhalte verbreitet, etwa durch das Singen von Liedtexten mit fragwürdigen historischen und diskriminierenden Bezügen.
Veranstaltungen dieser Art widersprechen den Werten von Respekt, Inklusion und Demokratie, für die unsere Stadt steht.
Ich schlage vor, die Nutzungsbedingungen um eine klare Spezifizierung zu erweitern. Veranstaltungen, die explizit Gruppen aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder anderer Merkmale ausschließen oder diskriminierende Inhalte verbreiten, sollten keine Genehmigung zur Nutzung öffentlicher Veranstaltungsräume erhalten. Darüber hinaus könnte eine verpflichtende Erklärung der Veranstalter eingeführt werden, dass sie sich zu den demokratischen und inklusiven Werten der Stadt Braunschweig bekennen.
Dies wäre ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung.

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Kommentare

Gespeichert von Lordi am So., 15.12.2024 - 21:23

Ist schwierig!
Als vegetarischer weißer Mann meide ich Veranstaltungen wie das Eisbeinessen, ist nicht meine Welt, und auch mein Musikgeschmack würde mich dort schnell rauslaufen lassen. Also ich finde die Veranstaltung höchstgradig blöd, aber hab kein Problem damit, dass es sie gibt. Eine Änderung der Satzung würde dazu führen, dass auch Frauen diese Veranstaltung besuchen dürfen, womit ich auch kein Problem habe.
Obiger Text hingegen würde auch den jährlichen Frauenempfang in der Dornse verbieten. Die Veranstaltung find ich gut, auch wenn ich ausgeschlossen bin.
Gleichzeitig gehöre ich der Gruppe der sog. "Ungeimpften" an, habe selbst vielfältige Ausgrenzungen & Diffamierungen erlebt, wurde schon von praktisch allen öffentlichen Veranstaltungen ausgeschlossen und setze mich für Inklusion aller Gruppen ein. Daher unterstütze ich wiederum gerne obigen Vorschlag!
Gleichzeitig gibt es Probleme, hier ein eher fiktives: Wie ist es mit Frutariern, die ausschließlich Pflanzen essen, ohne dass die jeweilige Mutterpflanze dabei stirbt. Kann man eine Veranstaltung so planen, dass Frutarier und ihr Glaube inkludiert sind, also dass es wenigsten auch oder ausschließlich frutarische Speisen gibt?
Und wie ist es mit Religionsgemeinschaften, die andere explizit ablehnen?
Vielleicht wäre es daher einfacher, einfach zu fordern, das Eisbeinessen nicht mehr in der Stadthalle stattfinden zu lassen, dafür braucht es auch keine neue Regelung.

Ergänzung:
Die VW-Halle hat schon eine Präambel in den Nutzungsbedingungen, die gegen das männlich-omnivore Eisbein-Essen spricht:
"Die Braunschweiger Veranstaltungsstätten GmbH (nachfolgend Betreiberin genannt) mit ihren Betriebsstätten Stadthalle Braunschweig, Volkswagen Halle Braunschweig sowie dem Eintracht-Stadion ist Gastgeberin für friedliche Zusammenkünfte aller Art und in allen Formaten. Wir bringen Menschen zusammen und bieten Plattformen für Austausch und Diskurs. Menschen aller Herkunft, Religion, sexuellen Orientierung, Lebensalter oder Weltanschauung sind bei uns willkommen." "Die Betreiberin behält sich vor, bei allen Veranstaltungen in den überlassenen Veranstaltungsräumen und -flächen oder in sonstiger Form ein Statement gegen Diskriminierungen jeglicher Art [...] und für Demokratie zu setzen."
www.volkswagenhalle-braunschweig.de/de/avb

Wäre schön, wenn das auch einfach umgesetzt wird! Es braucht keine neuen Richtlinien, wenn die alten schon genau das enthalten, was gefordert wird.

Gespeichert von Peter Karsten am Do., 19.12.2024 - 21:32

Jetzt mal ernsthaft: Gibt es nicht wichtigere Themen, für die es sich lohnt sich einzusetzen - im Jahre 2024 in BS?