Auftaktforum - Impulse, Kreativität und Vernetzung für Klimaanpassung
Der öffentliche Projektauftakt im TRAFO-Hub, zu dem Stadtverwaltung und Technische Universität Braunschweig eingeladen hatten, brachte 114 Akteure aus zahlreichen Fachdisziplinen sowie Bürgerinnen und Bürger als Expertinnen und Experten ihrer Stadt für ein klimaresilientes Braunschweig zusammen. Auf die Begrüßung durch den Umweltdezernenten Holger Herlitschke folgte ein Impulsvortrag zu „Klimaanpassung in Kommunen - Herausforderungen und Praxisbeispiele“. Dr. Beatrice John aus dem Leitungsteam des Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) gab Einblicke in die Schlüsselrolle der Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und inspirierte mit der Vorstellung von gelungenen Praxisbeispielen.
Laut Dr. Stephan Weber, Professor für Klimatologie und Umweltmeteorologie an der Technischen Universität, sei „auch die Stadt Braunschweig zukünftig voraussichtlich häufiger von Extremereignissen Hitze, Dürre und Starkregen betroffen. Die Intensität der Ereignisse kann mit fortschreitender Klimaerwärmung zunehmen. Dies hat Folgen für die menschliche Gesundheit sowie die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme. Auch städtische Infrastrukturen werden durch entsprechende Klimafolgen zunehmend in Mitleidenschaft gezogen - entschlossenes Handeln zur Vorsorge ist geboten.“
Die Teilnehmenden entwickelten an sechs Stationen gemeinsam zukunftsweisende Ideen für ein klimaresilientes Braunschweig. So wurden z.B. auf einem als Teppich ausgebreiteten Luftbild der Stadt Orte markiert, an denen sich die Teilnehmenden bei Extremwetterereignissen unsicher oder besonders sicher fühlen. An einer Station zum Wassermengenmanagement wurden vielversprechende Maßnahmen im Umgang mit zu viel (Starkregen/Hochwasser) oder zu wenig Wasser (Dürre) ausgetauscht. Welche Auswirkungen die zunehmende Klimaerwärmung auf die Stadtnatur und die biologische Vielfalt zeigt und welche zentrale Bedeutung das Stadtgrün bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zukünftig darstellen kann, wurde an einer weiteren Station vertieft.
Deutlich wurde auch, dass verstärkte Anstrengungen im globalen Klimaschutz (Einsparung von Treibhausgasemissionen) die grundlegende Vorrausetzung dafür sind, um die Klimaentwicklung in unserer Region in einem erträglichen Maße zu halten. Unverzichtbar für die Umsetzung der „Querschnittsaufgabe Klimafolgenanpassung“ ist eine vorausschauende, integrierte Zusammenarbeit über Fachdisziplinen und Ressorts hinweg.
Das Auftaktforum, welches im Zuge der bundesweiten Woche der Klimaanpassung stattfand, bot reichlich Raum für Austausch und Vernetzung. Alle Teilnehmenden waren außerdem eingeladen, Klimafolgen und -risiken gemäß ihrer Relevanz für die Stadt Braunschweig zu priorisieren und so eine erste Einschätzung abzugeben, welche Anpassungsbereiche oder -maßnahmen für Braunschweig prioritär anzugehen wären. Insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen müssten bei den Aktivitäten zur Anpassung Berücksichtigung finden.
Die Ergebnisse des Abends werden im Anschluss gesichtet und im kommenden Jahr u.a. in Form von Co-Creation-Workshops weiterentwickelt. Mit dem Projekt „Co-Adapted Braunschweig“ soll so die Erstellung einer Braunschweiger Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorbereitet werden.